Matsuri Sommer

Was dich erwartet:

Wir begleiten dich zu ausgewählten Sommerfesten (Matsuri) in der Region Tohoku und geben dir spannende Einblicke in deren Ursprung, Geschichte und kulturelle Bedeutung. Vor Ort erklären wir dir die Bräuche und Besonderheiten, sodass du das Geschehen mit ganz anderen Augen erlebst. Bei manchen Festen kannst du sogar aktiv teilnehmen – zum Beispiel in traditioneller Kleidung und zusammen mit den lokalen Tänzern. Andere Feste laden eher zum entspannten Zuschauen und Genießen ein. Überall erwarten dich stimmungsvolle Atmosphäre, bunte Laternen, lebendige Musik und eine Fülle an Straßenständen mit regionalem Matsuri-Streetfood, das zum Probieren einlädt. Bitte beachte, dass die Feste zu festen Terminen stattfinden, die sich jährlich leicht verschieben können.

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Die Sommerfeste (Matsuri) der Region Tohoku gehören zu den eindrucksvollsten kulturellen Ereignissen Japans. Zwischen Juli und August verwandeln sich die Städte in der ansonsten eher ruhigen und naturgeprägten Region in lebendige Zentren voller Musik, Farben, Licht und Tradition. Besonders hervorzuheben sind vier Feste: das Akita Kantō Matsuri, das Aomori Nebuta Matsuri, das Tsuchizaki Shinmeisha Matsuri in Akita sowie das Kazuno Hanawabayashi Matsuri.

In Akita-Stadt findet Anfang August das berühmte Kantō Matsuri statt – ein Festival, das Körperbeherrschung, Teamgeist und jahrhundertealte Tradition vereint. Der Höhepunkt des Festes sind die riesigen Kantō-Stangen: bis zu 12 Meter hohe Bambusmasten, an denen zahlreiche Papierlaternen befestigt sind. Diese Masten können bis zu 50 Kilogramm wiegen und werden von geschickten Trägern auf der Stirn, der Schulter, der Hüfte oder sogar nur auf der Handfläche balanciert. Die Menschenmengen säumen die Straßen, staunen über die Darbietungen und lassen sich von rhythmischen Trommeln und Rufen wie „Dokkoisho!“ mitreißen. Das flackernde Licht der Laternen, die Spannung in der Luft und die Energie der Akteure schaffen eine fast magische Atmosphäre.

Noch bunter geht es beim Nebuta Matsuri in Aomori zu. Hier ziehen riesige, kunstvoll beleuchtete Papierfiguren – sogenannte “Nebuta” – durch die Straßen. Diese zeigen dramatische Szenen aus Mythen, Geschichte oder dem Kabuki-Theater. Begleitet werden die Wagen von Tänzern in bunten Kostümen, den sogenannten Haneto, die in einem hüpfenden Rhythmus „Rassera, Rassera!“ rufen und springen. Besucher dürfen sogar mitmachen, wenn sie ein Haneto-Kostüm tragen – ein wunderbares Beispiel für die offene Gastfreundschaft dieser Region. Die Nächte enden oft mit spektakulärem Feuerwerk.

Etwas weniger bekannt, aber nicht minder beeindruckend, ist das Tsuchizaki Matsuri, ein UNESCO-Weltkulturerbe, das im Hafenviertel von Akita gefeiert wird. Höhepunkt sind die aufwendig geschmückten „Yama“-Wagen, die in einem kraftvollen Ritual durch die Straßen gezogen werden. Begleitet von Trommeln, Flöten und Gesängen geht es laut, fröhlich und mit viel Energie zur Sache. Dieses Fest ist ein uraltes Ritual, das sowohl Dankbarkeit für die Ernte ausdrückt als auch Schutz für die Gemeinde erbittet.

Im ländlicheren Kazuno, nahe der Grenze zu Aomori, findet jährlich das Hanawabayashi Matsuri statt, das ebenfalls zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Hier stehen traditionelle Tänze und Musik im Vordergrund. In einem feierlichen Zug ziehen die Teilnehmer in historischen Gewändern mit Trommeln und Flöten durch die Stadt. Der Klang der Instrumente, das nächtliche Flackern der Laternen und die Nähe zur lokalen Bevölkerung geben diesem Fest eine besonders persönliche, fast intime Atmosphäre.

Die Sommerfeste in Tohoku bieten eine faszinierende Mischung aus Spiritualität, Handwerkskunst, Musik und Tanz. Ob bei den gigantischen Nebuta-Figuren in Aomori, den Laternenakrobaten in Akita, den traditionsreichen Umzügen in Kazuno oder dem tosenden Spektakel in Tsuchizaki – überall spürt man die tiefe kulturelle Verwurzelung und die lebendige Gemeinschaft dieser Region. Wer Japan wirklich verstehen will, sollte die Magie eines Tohoku-Matsuri selbst erleben.