Taiko (太鼓 = dicke Trommel) gilt als eines der ursprünglichsten japanischen Instrumente. In der heutigen Form ähneln sie chinesischen und koreanischen Trommeln und kamen daher vermutlich im 5. oder 6. Jahrhundert mit anderen Einflüssen, wie dem Buddhismus, vom asiatischen Festland herüber nach Japan.
da dem wuchtigen Geräusch nachgesagt wird, den Menschen bei den Göttern Gehör verschaffen zu können
Seit jeher haben die Klänge der großen Trommeln einen Platz in Tempeln und Schreinen, da dem wuchtigen Geräusch nachgesagt wird, den Menschen bei den Göttern Gehör verschaffen zu können.
Wer einmal das Donnern mehrerer Trommeln gleichzeitig erlebt hat, wird diesen Gedanken nachvollziehen können. Die Wucht der Taiko erschafft ein ganz besonderes Gefühl, da durch den Schall gleich zwei Sinne beansprucht werden.
Neben der Bedeutung im Shinto- sowie Buddhismus erlangten die Trommeln auch bei der normalen Bevölkerung als Signalmittel über Distanzen oder als Unterhaltung zur schweren Feldarbeit ihren Stellenwert.
um einerseits den Gegner einzuschüchtern und andererseits um die Kampfmoral der eigenen Truppen zu erhöhen
Später nutzten dann die Samurai gezielt die belebende Wirkung der großen Trommeln: Zu Gefechten wurden sie eingesetzt, um einerseits den Gegner einzuschüchtern und andererseits um die Kampfmoral der eigenen Truppen zu erhöhen.
Während der Meiji-Restauration Japans, der Angleichung an den Westen, wurden viele alte Traditionen als unzivilisiert betrachtet und vernachlässigt. In den Schulen wurde statt traditioneller japanischer Musik ausschließlich die klassische Musik des Westens behandelt.
Seit den 70er Jahren erlebt die japanische Taikomusik allerdings eine Renaissance und gewinnt im In- und Ausland immer mehr an Bekanntheit.
Das Trommeln in einer Taiko Gruppe unterscheidet sich stark vom westlichen Schlagzeug oder anderen Perkussionsinstrumenten. Hier geht es um das Einheitsgefühl, energetische Bewegungen und Körperspannung.
In Tohoku gibt es viele lokale Taiko-Gruppen. Wer ein wenig Glück hat, kann sich sogar selbst an einem einfachen Rhythmus probieren. Wer länger in Japan ist, kann vermutlich sogar Mitglied einer Taiko-Gruppe werden. Viele der Gruppen sind allen interessierten Personen gegenüber sehr offen und freuen sich, ihre Begeisterung teilen zu können.
Als besonderes Highlight ist die wilde Performance der Namahage Taiko zu nennen, bei welcher die Namahage wild stampfend und springend eine atemberaubende Performance bieten.